Protokoll des Stammtisches vom 22.2.2023

Am 22.2.2023 fand im Ostermooringer Reitverein der Stammtisch des PSV Nordfriesland statt mit dem Thema „Helfermotivation und Ausbildermangel – Wie soll es weitergehen im Reitsport“.

Ferdinand Jensen, erster Vorsitzender des PSV NF begrüßte die Anwesenden, die aus Vorstandsmitgliedern von angeschlossenen Vereinen sowie einigen Vereinsmitgliedern bestanden und übergab nach kurzer Schilderung des Themas an den geladenen Gastreferenten Lutz Martensen, Bürgermeister von Ladelund. Dieser schilderte in kurzweiliger Form, wie er diese Probleme in seiner Gemeinde und deren Vereinen bzw. seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft NF-Süd mit seinem Motto „ Gedanklich nichts ausschließen oder ablehnen, sondern lieber gemeinsam überlegen wie es zu verwirklichen wäre“ angeht. Beim anschließenden Brainstorming konnten folgende Erkenntnisse gewonnen werden:

  • Neue Wege gehen, sich einen Spiegel vorhalten, auch wenn es unangenehm ist.
  • Informationsfluss für Mitglieder oft nicht ausreichend, deshalb fühlen sich manche ausgegrenzt und stehen als Helfer nicht zur Verfügung. Auch der Aspekt der Unsicherheit gerade bei neuen Mitgliedern („Soll/Darf ich das?“) ist nicht zu unterschätzen und bremst Aktivitäten aus. WhatsApp oder Mails reichen nicht aus, da die tägliche Informationsflut überhandnimmt. Neue Ideen um Aufmerksamkeit zu erreichen, evtl. als Video. Wichtigste Kontaktaufnahme ist immer noch das persönliche Gespräch.
  • Informationen aus Vorstandssitzungen kommen nicht bei Mitgliedern an. Variante eines Gemeindebriefes wäre denkbar quasi „Neues aus dem Verein“. Auch die Teilnahme von Mitgliedern an Vorstandssitzungen ermöglichen, um transparent zu bleiben, Interesse zu wecken und dadurch auch Nachwuchs für den Vorstand requirieren zu können.
  • Vorstand muss lernen zu delegieren, Bildung von Arbeitsgruppen, die den persönlichen Stärken der Helfer entgegenkommen. Auch Lehrgangswünsche, die geäußert werden, gleich an die Interessenten zur Organisation weitergeben, einfach mal machen lassen. Sich selbst als Vorstand nicht in die Schiene des Dienstleisters schieben lassen.
  • Gemeinsame Veranstaltungen wie Weihnachtsaufführungen, Tag der offenen Gemeinde/des offenen Vereins nutzen, um Eltern mit einzubeziehen und diese ins Vereinsgeschehen integrieren. Auch um entgegenzuwirken, dass Eltern die Kinder einfach nur zum Unterricht „abgeben“.
  • Jahreshauptversammlungen, die teilweise wenig besucht werden, interessanter machen. Die üblichen langweiligen Vorlesungen von Zahlen und vergangenen Aktivitäten schon vorab in Mails oder Aushängen verbreiten, die Versammlung hauptsächlich für News oder Wahlen nutzen, evtl. auch mal an  interessanten Plätzen stattfinden lassen.
  • Durch die Führung von Arbeitslisten herausfinden, wer sich nicht einbringt, Klärung in persönlichen Gesprächen, Vermittlung der Aufgabe einer Vereinsmitgliedschaft. Für Turnierreiter den Ansatz „Du bist Gast auf den Turnieren, ergo musst Du auch mal Gastgeber sein“ und als Helfer bereit zu stehen.
  • Großes Thema „Zugehörigkeit demonstrieren“ durch Aufkleber, bedruckten Shirts mit Vereinslogo.
  • Helferbörse, auch für andere Vereine. Es gibt viele, denen es Spaß macht, beim Turnier zu helfen und dazu bereit sind. Auch soziale Netzwerke einbeziehen.
  • Ausbildermangel/Ausbildernachwuchs:

Auch hier neue Wege gehen. Viele wären zwar zum Ausbilden bereit, scheuen aber die Verpflichtung, dies jede Woche zu festen Zeiten abzuleisten. Evtl. Zusammenschluss von mehreren, die sich die Stunden teilen.

Problem Schulpferd finden: für den unteren Bereich Vereinsmitglieder mit eigenem Pony einbeziehen, die bereit sind, auf diesen Longenunterricht zu erteilen.

Mentoring für Ausbildernachwuchs.

Einbeziehung von „alten Hasen“, die nicht mehr unbedingt selbst aktiv reiten, aber ihr Wissen weitergeben können. Für diese bzw. den angehenden Trainernachwuchs wären Lehrgänge angedacht in Didaktik/Pädagogik, um sie sicher zu machen für die neue Aufgabe.

Eine weitere Idee wären Workshops, in denen sich Interessenten gegenseitig unterrichten mit einem ausgebildeten Trainer als Mentor. Diese Kurse könnten wechselnd an verschiedenen Orten mit verschiedenen Trainern stattfinden.

Schön wäre es, einen Trainerschein gerade für die Grundlagen zu schaffen, der ohne Praktisches Reiten erlangt werden kann, um aus dem großen Pool derer für Nachwuchs zu sorgen, die aus vielen Gründen nicht in der Lage sind, die bisherigen Trainerscheine zu bekommen, aber das nötige Wissen in ihrer reiterlichen Vergangenheit erlangt haben.

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